Musikalische Wetterfrösche

Anna Merz und Lotti Walti laden mit den Zofisingers zu spritzigem Programm

Emiliana Salvisberg im Zofinger Tagblatt vom 27. August 2014

«I bi en Wätterfrosch», sagt Anna Merz lachend und setzt fort: «So heisst eines unserer Stücke.» Die musikalische Leiterin der Zofisingers hat das Wetter und seine Kapriolen zum Thema des neuen Programms gemacht. «Bis zu drei Monaten oder länger brüte ich über Themen. Dann herrscht bei mir kreatives Chaos und ich brauche meine Ruhe, um aufzugreifen, zu verwerfen und mich schliesslich zu entscheiden», so die Musiklehrerin an der Kantonsschule Zofingen. Danach tauche sie in ihr musikalisches Archiv – sowie jenes von Bibliotheken ein – und fische auch im Fundus des Internets. Anna Merz’ Suche wird mit einer grossen, manchmal ihr auch noch unbekannten Liedgut-Vielfalt belohnt.

«In der Schweiz gibt es extrem viele Lieder über den Regen», so die engagierte Pianistin. Zum achten Mal initiiert Anna Merz ein anspruchsvolles Musikprojekt. Der Premiere am Sonntag, 14. September sehen sie und das 29-köpfige Ensemble mit Freude, aber auch Herzklopfen entgegen. «Dann muss alles klappen», unterstreicht sie. Anna Merz erzählt, dass sich die Zofisingers für jedes Musikprojekt neu formieren, viele der Sängerinnen und Sänger aber nicht zum ersten Mal dabei sind. «Es macht Freude, mit so begeisterungsfähigen Frauen und Männern jeden Alters zu musizieren.» Schon zum dritten Mal wirkt die Band KULT mit. Die vier Profimusiker Martin Zangerl (Klavier), Hansjörg Brugger (Violine), Christian Bertschi (Klarinette) und David Jegge (Bass) bilden einen harmonischen musikalischen Rahmen. Und Doreth Zemp ist wiederum für Videoprojektionen verantwortlich.

Liebesgeschichte als roter Faden

Für das stimmige Ambiente auf der Bühne ist Regisseurin Lotti Walti verantwortlich. Beim letztjährigen «Dschungelbuch & Co.» hat die Rothrister Kunst- und Theaterpädagogin die Disney-Version für die Bühne verdichtet und die Dialoge geschrieben. «Diesmal musste ich mich an nichts halten. Den roten Faden bildet eine von mir frei erfundene Liebesgeschichte», sagt Lotti Walti. Mit strahlenden Augen erzählt sie vom spannenden Entwicklungsprozess: «Aus dem Nichts erscheint eine Idee, die ich dann in eine konkrete Form ausbauen kann. Beim Arbeiten kann ich mit Haut und Haar in die Geschichte eintauchen. Alles andere filtere ich weg und für diese Gabe bin ich sehr dankbar.» Für die passende Ausstattung der Bühne und Akteure ist die 66-jährige Malerin und Künstlerin auch gleich selber besorgt. Von gewissen Requisiten und Kostümen fertigt Lotti Walti selber einige Stücke an.

«Es berührt mich, mit welcher Präsenz und Lust mitgemacht wird», freut sich Anna Merz, und Lotti Walti schwärmt: «Die Chormitglieder tauchen richtig in ihre grossen und kleinen Rollen ein.» Das Mitmachen bedeutet nicht nur viele Probeabende, sondern auch zu Hause für den Auftritt zu üben. Anna Merz hat dafür viel Vorarbeit geleistet. Mit vollem Einsatz gibt die 61-Jährige jeweils am Mittwochabend den Takt an. Bei jeder Probe dabei ist auch Lotti Walti, die in Zweier- und Vierer-Gruppen mit den singenden Schauspielern ihre Rolle festigt.

Und was wünschen sich die engagierten Künstlerinnen? «Dass das Programm wiederum zu begeistern vermag und alle drei Vorstellungen im Kino Alass ausverkauft sind.»

Aufführungen

Sonntag, 14. September 2014, 11 Uhr: Matinée im Kino Alass, Zofingen
Sonntag, 14. September 2014, 16 Uhr: Familienvorstellung im Kino Alass, Zofingen
Montag,  15. September 2014, 20 Uhr: Abendvorstellung im Kino Alass, Zofingen