Amors Pfeile treffen bei jedem Wetter

Mit einem spritzigen Programm überzeugten die Zofisingers. Gesanglich wie auch schauspielerisch boten die Mitglieder des Ad-hoc-Ensembles mit ihren «Musikalischen Wetterprognosen» eine bemerkenswerte Leistung.

Von Emiliana Salvisberg, Zofinger Tagblatt 17. 9. 2014

Die Freude am Mitmachen, Dabeisein ist bei den Zofisingers nicht nur spürbar, sondern hör- und sichtbar. Zum achten Mal initiierte die Zofinger Pianistin und Chorleiterin Anna Merz ein anspruchsvolles Musikprojekt. Diesmal verwandelt sich der Ad-hoc-Chor in musikalische Wetterfrösche. Ob Sonne, Regen, Wind oder Schnee – die 29 Mitglieder besangen das Wetter in allen Facetten und schlüpften in verschiedene Rollen. Die Mischung aus Musik und Schauspiel schenkte den Zuschauern eine kurzweilige, unterhaltsame und berührende Stunde im Alass in Zofingen.

Musikalische Perlen

Das Faszinierende an den Zofisingers ist, wie die begeisterungsfähigen Frauen und Männer jeden Alters in kurzer Zeit zu einer Einheit zusammenwachsen. Für jedes Musikprojekt formiert sich der Chor neu, wobei viele der Sängerinnen und Sänger schon einige Male mitgewirkt haben. Auch für «Musikalische Wetterprognosen» ist Gesamtleiterin Anna Merz wiederum in verschiedene Archive eingetaucht und hat in ungezählten Stunden musikalische Perlen hervorgeholt.

Auf Sonnenschein Schneeflocken

Eröffnet wurde das Programm mit dem beschwingten Lied «I bi en Wätterfrosch», der mit einem lüpfigen Tanz mit Regenstiefeln untermalt wurde. Auf «So heiss wie die Sonne» folgte nach der szenischen Darstellung eines Badeplausches am Strand von Rimini ein Medley aller davor gehörten Lieder. Auf Sommer und Sonnenschein folgten dann Kälte und Schneeflocken, die während «Let it snow» von der Empore rieselten. In die Rolle von Frau Holle schlüpfte Lotti Walti, die die Papierschnipsel manchmal auch auf die Köpfe der Sänger verteilte. Die Rothrister Theater- und Kunstpädagogin war wiederum für das Drehbuch verantwortlich. Mit ihrer frei erfundenen Liebesgeschichte verband sie die Lieder und schuf einen lustvollen und leidenschaftlichen Rahmen. Mit ihrem feinen Witz und viel Gespür hat Lotti Walti gekonnt die Dialoge für die Protagonisten angepasst. So wirkte alles natürlich, selbstverständlich und leicht. Auch bei der Wahl der Requisiten bewies Regisseurin Lotti Walti einen Sinn dafür, ein Gesamtkunstwerk zu komponieren. An Details wie einen Wetterfrosch aus Plastik und kunterbunte Regenstiefel wurde ebenso gedacht wie an die Glacen, die an einige Zuschauer verteilt wurden.

Schon zum dritten Mal war die Band Kult mit auf der Bühne. Die vier Profimusiker Martin Zangerl (Klavier), Hansjörg Brugger (Violine), Christian Bertschi (Klarinette) und David Jegge (Bass) bildeten einen harmonischen musikalischen Rahmen. Gelungen waren auch die Videoprojektionen von Doreth Zemp. Kunstvoll verstand sie Details, wie beispielsweise die im Takt wippenden Füsse der Sängerinnen und Sänger, zu zeigen. Oder sie liess den Chor bildtechnisch zu einem Mehrfachen anwachsen, um dann ineinander zu verschmelzen. Die Präsenz sowie die Sing- und Spiellust der Zofisingers waren beeindruckend. Mit vollem Einsatz gab Anna Merz den Takt an. Mit seiner gefühl- und klangvollen Interpretation von Zarah Leanders Schlager «Ich stehe im Regen» überzeugte Peter Glogner. Der Murgenthaler erntete zu Recht tosenden Applaus. Dieser wurde auch auch Andrea von Wartburg zuteil, die mit ihrer klaren Stimme Gershwins «Summertime» wunderbar zum Besten gab. Dem Ruf nach Zugabe folgten die Zofisingers gerne und liessen aus vollen Kehlen «Riders on the Storm» erklingen.